Was ist überhaupt ein Dampfbackofen? Mit einem Dampfbackofen bekommt man gleich zwei Geräte in einem. Ob schonend im Dampf gegart oder normal gebraten und gebacken – ein Dampfbackofen vereint das Beste von Dampfgarer und Backofen. Aber anstatt sich zwischen beiden Funktionen entscheiden zu müssen, lassen sie sich im Dampfgarer auch einfach miteinander kombinieren. Auf diese Art entstehen einzigartige Gerichte, die innen weich und zart und außen knusprig sind.
Das funktioniert, indem das Kombigerät alle üblichen Funktionen eines herkömmlichen Backofens wie Heißluft, Ober- und Unterhitze und Grillen aufweist. Gleichzeitig ist er aber auch ein vollwertiger Dampfgarer, der mit 100% Wasserdampf Gerichte schonend gart. Alle Funktionen der beiden Elektrogeräte werden also in einem Kombigerät untergebracht.
Beim Kauf sollte man allerdings auf einige Dinge achten. Es ist wichtig, einen Dampfbackofen nicht mit einem Backofen mit Dampfstoßfunktion zu verwechseln. Dieser verfügt zwar auch über einen Wassertank, mit dem er Wasserdampf erzeugen und in den Garraum geben kann. Aber richtiges Dampfgaren von Lebensmitteln ist hiermit nicht möglich und das Gerät stößt schnell an seine Grenzen. Man sollte daher beim Kauf auf Begriffe wie „Full stream“ und „Backofen mit vollwertiger Dampffunktion“ achten.
Aber welche Vorteile bietet das Dampfgaren? Beim Dämpfen werden rohe Lebensmittel über aufsteigendem Wasserdampf gegart und nicht wie herkömmlich in Wasser gekocht. Diese Zubereitungsart ist vor allem aus China bekannt und schon mehrere Jahrhunderte alt. Beim Kochen gehen viele Vitamine wie Vitamin B und C verloren. Dies ist beim Dampfgaren nicht der Fall. Es ist schonender und wichtige Nährstoffe bleiben hierbei erhalten. Diese Art des Kochens ist also auch gesünder.
Warum ein Dampfbackofen und kein Dampfgarer?
Sich für das Multifunktionsgerät zu entscheiden bietet viele Vorteile. Zum einen ist diese Variante platzsparender, da man sich zusätzlich zum Backofen nicht noch ein zweites Gerät in die Küche stellen muss. Außerdem können die verschiedenen Funktionen der beiden Elektrogeräte miteinander kombiniert werden. So kann man Speisen und Lebensmittel auf optimale Weise garen. Außerdem kann der zusätzliche Gebrauch von Wasserdampf im Dampfbackofen das Anbacken verhindern.
Ein Dampfbackofen eignet sich außerdem zum Wiederaufwärmen, da die Lebensmittel auch am nächsten Tag noch wie frisch gekocht schmecken. Die Kombifunktion bietet also viele Möglichkeiten, die mit zwei einzelnen Geräten nicht machbar wären. Die Kombination der gewünschten Heizart und der Dampfintensität lässt sich außerdem selbst bestimmen und individuellen Wünschen anpassen. Viele Geräte bieten aber auch Automatikprogramme, die diese Aufgabe übernehmen.
Ein Dampfbackofen ist also eine sinnvolle Investition für alle, die die Vorzüge des Dampfgarens für sich entdecken wollen und diese auf optimale Art mit herkömmlichen Back- und Bratverfahren kombinieren wollen. Besonders, wer Platz sparen und seine Küche nicht mit unzähligen Geräten vollstellen möchte, sollte einen Dampfbackofen in Betracht ziehen. Zuletzt spricht die Qualität der Speisen, die innen saftig und gleichzeitig außen knusprig sein können, für sich. Außerdem bieten sich so viele neue Rezeptmöglichkeiten.
Die besten Rezepte für den Dampfbackofen
Rotkohl mit Äpfeln
Einstellungen: Heißluft + 100% Feuchte, 100°C
Zubereitungszeit: 2 Stunden
Garzeit: 30 Minuten; 40–60 Minuten je nach gewünschter Bissfestigkeit
Zutaten für 4 Personen:
1 Zwiebel, fein gehackt
50 g Butter- oder Schweineschmalz
600 g Rotkohl
150 ml Süßmost oder Apfelsaft
50 ml Balsamico bianco oder Apfelessig
1 Lorbeerblatt
3 Nelken
30 g Zucker
Salz
Schwarzer Pfeff er
2 Äpfel, z. B. Boskop
2 EL Preiselbeergelee oder -marmelade
125 ml Rotwein
Zubereitung:
Zwiebelwürfel im heißen Schmalz anschwitzen. Anschließend in den
ungelochten Gareinsatz geben und beiseite stellen. Dampfbackofen in der
Betriebsart Heißluft + 100 % Feuchte auf 120°C vorheizen.
Rotkohl putzen, in feine Streifen schneiden oder hobeln. Mit Süßmost,
Balsamico, Lorbeerblatt, Nelken und Zucker zu den Zwiebeln geben.
Mit Salz und Pfeff er abschmecken. Im vorgeheizten Dampfbackofen
30 Minuten garen.
Äpfel schälen und achteln. Äpfel mit Preiselbeeren und Rotwein zum
Kraut geben und in der Betriebsart Heißluft + 100 % Feuchte und 140°C
weitere 40–60 Minuten garen. Dabei immer Kurzzeitwecker oder Stoppuhr
aktivieren. Nochmals abschmecken und als Beilage zum Beispiel zu Wild
servieren.
Kartoffel-Spinat-Gnocchi
Einstellungen: Heißluft + 100 % Feuchte, 100°C
Zubereitungszeit: 60 Minuten
Garzeit: Spinat 4 Minuten; Kartoffelwürfel 25–30 Minuten; Gnocchi 6–8 Minuten
Zutaten für 4–5 Personen:
400 g Spinat
800 g kleine mehlig kochende Kartoffeln
200 g Mehl
2 Eigelb
Salz
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
200 g Kirschtomaten
½–1 EL frischer Salbei, grob gehackt
60 g frisch geriebener Parmesan
Zubereitung:
Den Dampfbackofen in der Betriebsart Heißluft + 100 % Feuchte auf 100°C vorheizen. Den Spinat verlesen, waschen und im vorgeheizten Garraum 4 Minuten im gelochten Gastronorm-Behälter dämpfen. Anschließend gut abtropfen lassen, ausdrücken und sehr fein hacken. Die Kartoffeln schälen und vierteln. Im gelochten Gastronorm-Behälter bei gleicher Einstellung 25–35 Minuten garen, abgießen und noch heiß zerstampfen. Kartoffeln, Spinat und Mehl vermengen. Mit Salz abschmecken, das Eigelb unterrühren und alles zu einem Teig verkneten.
Aus dem Teig mehrere Rollen von 1,5 cm Durchmesser formen und 2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben mit den Zinken einer Gabel leicht eindrücken. Den gelochten Gastronorm-Behälter mit Öl einfetten.
Die Gnocchi darin nebeneinander verteilen und bei gleicher Einstellung 6–8 Minuten garen (die Masse reicht für zwei gelochte Einsätze, d. h. entweder zwei gelochte Gastronorm-Behälter gleichzeitig oder nacheinander dämpfen). Kirschtomaten halbieren und in der heißen Butter-ÖlMischung erwärmen. Die abgetropften Gnocchi kurz in der Buttermischung schwenken. Mit Kirschtomaten und Parmesan bestreut servieren – sie schmecken warm und kalt.
Risotto
Einstellungen: Heißluft + 100 % Feuchte, 120°C
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Garzeit: 25–30 Minuten
Zutaten für 4 Personen:
1 Zwiebel
1–2 Knoblauchzehen
1 Thymianzweig, Blättchen abgezupft
3 EL Olivenöl
250 g Risottoreis (Carnaroli)
1–2 EL Zitronensaft oder 1 Glas Weißwein
Ca. 125 ml Gemüsebrühe
50 g Butter
50 g geriebener Parmesan
Zubereitung:
Dampfbackofen in der Betriebsart Heißluft + 100 % Feuchte auf 120°C mit einem ungelochten Gastronorm-Behälter vorheizen.
Für den Risotto Zwiebel, Knoblauch und Thymian fein hacken und in Olivenöl andünsten, den Reis zufügen, gründlich umrühren, bis alle Körner glänzen. Die Brühe zum Angießen aufkochen. Bevor der Reis zu rösten beginnt, mit Zitronensaft oder Weißwein ablöschen, salzen und schließlich mit der kochend heißen Brühe auffüllen. Um nicht ständig rühren zu müssen, kommt die gesamte Flüssigkeit auf einmal hinzu.
Den heißen Risotto in den vorgewärmten Behälter geben und im vorgeheizten Dampfbackofen etwa 25–35 Minuten garen. Dabei immer Kurzzeitwecker oder Stoppuhr aktivieren. Sobald die Körnchen weich, aber mit einem kleinen Biss im Kern sind, den Risotto herausnehmen. Sofort Butter und Parmesan einrühren. Eventuell noch einmal abschmecken und gehackte Petersilie unterheben.
Tipp:
Risotto dauert im Dampf gegart etwas länger als auf der Kochstelle, ist aber viel einfacher in der Zubereitung.
Carnaroli: gilt als Italiens bester Risottoreis. Liefert relativ geringen Flächenertrag, daher teurer als Vialone oder Arborio. Kochzeit auf der Kochstelle: 15–17 Minuten.
Arborio: traditionelle Risottosorte. Mittelkorn. Wird weich und leicht klebrig. Kochzeit auf der Kochstelle: ca. 18 Minuten.
Vialone: traditionelle Risottosorte. Mittel- bis Langkorn. Kochzeit auf der Kochstelle: ca. 18 Minuten. Neigt beim Warmhalten zum Verkochen.